Münchens Maximilianstraße: Zwischen historischer Pracht und zeitgenössischer Kunst

Münchens Maximilianstraße: Zwischen historischer Pracht und zeitgenössischer Kunst

Die Maximilianstraße in München ist nicht nur eine der exklusivsten Einkaufsstraßen Deutschlands, sondern auch ein Ort, an dem Geschichte, Kultur und Luxus aufeinandertreffen. Unter König Max II. als Prachtstraße entworfen, ist sie heute Heimat luxuriöser Boutiquen, zeitgenössischer Kunstgalerien und kultureller Institutionen wie den Münchner Kammerspielen. Hier findet auch der Auftakt des Queer Film Festivals statt.


Maximilianstraße

Die Maximilianstraße ist eine der vier bedeutenden Prachtstraßen Münchens, zusammen mit der Brienner Straße, der Ludwigstraße und der Prinzregentenstraße. Alle sind im 19. Jahrhundert entstanden und geben Königreich-Vibes. Der Bauherr und namensgebenden König ist Max II. Joseph. Einer, der lieber Professor geworden wäre und mehr für Wissenschaften als für Architektur übrig hatte. Und dennoch hinterließ er mit den flankierenden Bauwerken seiner Maximilianstraße - einem historisierenden Mix aus Neogotik und Neorenaissance - eine Prägung in München, die städtebaulich einzigartig ist: den Maximilianstil.

Münchens Luxusmeile

Heute ist die Straße Münchens Luxusmeile - Labels wie Armani, Louis Vuitton, Gucci und Chanel haben hier ihre Boutiquen. Auch der ungeoutete, schwule Modedesigner Rudolph Moshammer hatte dort bis zu seinem tragischen Tod sein Ladengeschäft „Carnaval de Venise“. Das Fünf-Sterne-Hotel Vier Jahreszeiten der Kempinski-Gruppe schmückt sich mit der vornehmen Adresse ebenso, wie zahlreiche Notare, Anwälte und Vermögensverwalter. Sie gilt daher als Münchens teuerstes Pflaster.

Kunst genießen - Eintrittsgeld sparen

Und dennoch lässt sich die Straße auch ganz ohne Privatinsolvenz genießen - und nein, ich meine nicht windowshopping. Hier befinden sich nämlich auch zwei völlig kostfrei zugängliche Kunstgalerien: Das MaximiliansForum und die Kulturstiftung der Versicherungskammer Bayern.

MaximiliansForum

Eine ehemalige Unterführung, einst dazu gedacht den Kreuzungsbereich der Maximilianstraße zum Altstadtring zu überwinden, wurde schon 1973 zu einem Kunstforum umgewidmet. Damals unter Leitung des Lenbachhauses, stellten Künstler von Weltrang (wie Joseph Beuys) hier ihre Installationen aus.

Auch heute noch wird das Forum als Ausstellungsraum genutzt, mittlerweile allerdings unter städtischer Regie. Es wird angewandte Kunst präsentiert, sowie interdisziplinäre Kunstprojekte, Performances und Podiumsdiskussionen.

Die deaktivierten Rolltreppen der Unterführung sind mit Bambus bewachsen, der Ort wirkt verlassen und etwas in die Jahre gekommen. Fast dystopisch, im Kontrast zu der ansonsten auf Hochglanz polierten Luxusstraße. Vielleicht ist es genau das, was hier einen wunderbaren Off-Space entstehen lässt, den man rund um die Uhr und kostenlos erleben kann.

MaximiliansForum | Passage Maximilianstrasse / Altstadtring | Mehr Infos 

Versicherungskammer Kulturstiftung

Keine 500 Meter weiter östlich des MaximiliansForums, liegt das Kunstfoyer der Versicherungskammer Kulturstiftung. Zu den Öffnungszeiten der Versicherung kann man hier großartige Kunstwerke bewundern - wieder kostenlos und ohne Anmeldung. Das Ausstellungsprogramm der vergangenen Jahre umfasste Malereien von Jörg Immendorff, Storyboards von Hitchcock bis Spielberg und jüngst Fotografien des Magnum-Kollektivs unter dem Titel "Close Enough".

Kunstfoyer | Maximilianstraße 53, 80538 München | Mehr Infos 

Die Münchner Kammerspiele und das Queer Film Festival

QFFM | Queer Film Festival München, Artwork © @PPPANIK

Die Maximilianstraße beheimatet auch die Münchner Kammerspiele, ein Sprechtheater für mutige, zeitgenössische Theaterkunst. Das QFFM | Queer Film Festival München läd seit 2023 alle Liebhaber*innen des queeren Kinos ins Schauspielhaus der Münchner Kammerspiele, für die Vorführung des Eröffnungsfilms. Dies ist der Auftakt des 6-tägigen Festivals.

Auch interessant: Queere Filmabende und LGBTQ-freundliche Kinos in München

QFFM vom 15.–20.10.2024 | @Münchner Kammerspiele, Maximilianstraße 26-28 | Mehr Infos 

 

Titelbild von Damian Goh auf Unsplash, zugeschnitten

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